Referenz-Trainingsmaßnahme gegen Erschöpfungssymptome

Trainingsmaßnahmen zur Vorbeugung von Überlastungs- und Erschöpfungssymptomen  

Ausgangssituation:

Eine große Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Süddeutschland vertreibt Ihre Produkte und Dienstleistungen im direkten Umfeld ihrer süddeutschen Handelsstandorte an private Endverbraucher und Gewerbebetriebe. Das Geschäft mit Großkunden wird deutschlandweit von zwei Großkunden-Leistungszentren betrieben. Diese Leistungszentren sind sehr wesentlich für bestimmte Produktbereiche und den Absatzerfolg der gesamten Unternehmensgruppe  verantwortlich. Die Standorte der Großkunden-Leistungszentren liegen rund 200 km auseinander. An jedem Standort ist jeweils eine Führungskraft für die Steuerung von rund vier bis acht Key-Account-Manager und deren Back-Office-Assistenz verantwortlich. Jeder Standort akquiriert und betreut bundesweit eigenständig Großkunden. Die beiden Führungskräfte, wie auch die Key-Account-Manager sind aufgrund der teilweise komplexen Aufgabenstellung immens beansprucht.

Zielsetzung

Zum einen sollen sich die Führungskräfte und Key Accounter beider Standorte kennenlernen, um sich künftig gegenseitig im Umgang mit schwierigen und herausfordernden Situationen zu unterstützen. Zum anderen sollen ihre Energieressourcen und Leistungsfähigkeit erhalten, bzw. verbessert werden, um Überforderungs- und Erschöpfungssymptomen vorzubeugen. Es gilt die mentale und psychische Stärke, sowie die persönliche Widerstands- und Belastungsfähigkeit jedes einzelnen zu fördern und zu stärken. Ebenso sollen die Mitarbeiter mit der Burnout-Thematik an sich und den Burnout Symptomen im Detail vertraut gemacht werden, um diese gegebenenfalls rechtzeitig zu erkennen, ernst zu nehmen und möglichst präventiv anzugehen. 

Umsetzung

Es wurde ein modulares Resilienztraining mit jeweils 2 x 2 Präsenztagen entwickelt. Die beiden Module fanden im Abstand von sechs Wochen in einem in der Natur gelegenen Hotel statt. Nachdem die Teilnehmer mit dem Resilienzkonzept und Inhalten der Burnout-Forschung vertraut gemacht wurden, absolvierten sie einen thematisch aufgebauten Resilienz-Trainings-Parcours. In Gruppen- und Einzelübungen durchliefen sie unterschiedliche Aufgabenstellungen und setzten sich dabei mit ihren sozialen Rollen innerhalb ihrer Lebensbereiche, wie auch mit der Pflege des persönlichen Energiehaushalts auseinander. Das Identifizieren innerer Antreiber, wie auch die Spurensuche nach Prägungen und Glaubenssätzen und das differenzierte Hinterfragen ihrer Tagesabläufe waren weitere wesentliche Schwerpunkte des Resilienztrainings. 

Die jeweiligen Erkenntnisse wurden zuerst in Kleingruppen mit ständig wechselnden Teilnehmern und anschließend im Plenum reflektiert. Jeder Teilnehmer definierte für sich Maßnahmen, die ihn bei seinen zukünftigen privaten und beruflichen Herausforderungen und Befindlichkeiten unterstützen sollten. Die Bildung von „Umsetzungs-Partnerschaften“ jeweils am Ende der einzelnen Trainingsmodule förderten den Praxistransfer zusätzlich.

Ergebnis

Zu Beginn von Modul 1 schätzten die Teilnehmer anonymisiert ihre persönliche Befindlichkeit in Bezug zu neun spezifischen Aspekten ein. Zu Beginn von Modul 2 fand eine erneute Selbsteinschätzung mit den gleichen Aspekten statt. Im direkten Vergleich waren bei acht von neun Aspekten Verbesserungen erkennbar. Signifikante Verbesserungen gab es bei den Aspekten: 

  • „Ich fühle mich häufig kraft- und antriebslos“, 
  • „ich kann nicht abschalten“ und 
  • „Ich fühle mich häufig überfordert“. 

Das gemeinsame Erleben in den Gruppenübungen, in Verbindung mit den jeweiligen anschließenden Reflexionsphasen, förderten ein intensives Kennenlernen und vertrauensvollen Austausch der Teilnehmer untereinander. 

Die Umsetzungspartnerschaften führten nicht nur von Modul 1 zu Modul 2 zu einem erfolgreichen Praxistransfer, sondern auch fünf Monate später, so berichteten mir die Führungskräfte, fand innerhalb der Abteilungen und auch abteilungsübergreifend eine regelmäßige Transferkommunikation statt. Der Erfolg dieser Maßnahme führte dazu, dass ein weiteres modulares Resilienztraining für alle Abteilungsleiter 
des Hauptsitzes der Unternehmensgruppe beauftragt wurde.

Weitere Referenzen

Share by: