Referenz-Organisationsentwicklung

Organisationsentwicklung

Ein mittelständisches Handels- und Handwerksunternehmen betreibt sein Geschäft an einem Hauptstandort und in 2 Filialbetrieben. 
Insgesamt sind knapp 70 Mitarbeiter im Vertrieb, im Aftersales in der Instandsetzung und im kaufmännischen Bereich beschäftigt.

Die verantwortliche Führungskraft kam vor rund 10 Jahren in dieses Unternehmen. Umfangreiche Maßnahmen führten dazu, dass seit 
10 Jahren eine kontinuierliche steigende Geschäftsentwicklung zu verzeichnen ist.

Mit der positiven Geschäftsentwicklung, verbunden mit einem steigenden Wettbewerbsdruck, nahm die Beanspruchung der Mitarbeiter zu.
Dies machte sich zum einen in einer Zunahme der Abwesenheitstage bemerkbar, zum anderen war auf Positionen, bei denen 
deutschlandweit ein Fachkräftemangel zu verzeichnen ist, eine deutlich werdende Fluktuation bemerkbar. 

Gleichzeitig mahnte der Betriebsarzt an, die nach Änderung des Arbeitsschutzgesetztes im Oktober 2013 notwendige Durchführung 
einer psychischen Gefährdungsbeurteilung vorzunehmen.

Zielsetzung

Durch geeignete Mittel und Instrumente soll es gelingen, Faktoren aufzudecken, die für die steigende Beanspruchung 
der Mitarbeiter verantwortlich sind. 

Detaillierte Maßnahmen sollen helfen, die Beanspruchung zu senken, die Fluktuation zu minimieren und das Unternehmen in der Außendarstellung darin zu unterstützen, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. 

Die Vorgehensweise soll der Empfehlung der GDA (Gemeinsame Deutsche Arbeitschutzstrategie) in Bezug auf die Durchführung 
einer psychischen Gefährdungsbeurteilung gerecht werden.

Umsetzung

Das Unternehmen folgte meiner Empfehlung, im ersten Schritt eine Mitarbeiterbefragung als Analysegrundlage durchzuführen. 
Die Aspekte der Mitarbeiterbefragung bezogen sich auf Belastungsfaktoren der Arbeit. Das sind die Gestaltungsebenen der 
gegenständlichen Arbeitsprozesse, wie auch die Gestaltungsebenen der sozialen Prozesse. Zusätzlich sollten auch Gesundheitsfaktoren 
in Form von Fehlbeanspruchungsfolgen erfasst werden. 

Nach Erstellung einer Time-Line, wurden in einem ersten Schritt an allen Standorten Informationsveranstaltungen für alle Mitarbeiter durchgeführt. Die Mitarbeiter wurden über Sinn und Zweck, die Inhalte, die rechtlichen Aspekte und den Ablauf der Mitarbeiterbefragung informiert.

Im nächsten Schritt wurde die Mitarbeiterbefragung über einen Zeitraum von rund 3 Wochen durchgeführt. Die Mitarbeiter erhielten per 
E-mail ihr persönliches Login und den Link für den Zugang zur Befragungsplattform.

Nach Ablauf dieser 3 Wochen wurden die Ergebnisse ausgewertet und eine Präsentation für die Geschäftsleitung erstellt. Die Geschäftsführung erhielt bei der Präsentation eine Auswertung pro Betriebsstandort, einen Vergleich zwischen den einzelnen Standorten, eine Übersicht pro Berufsgruppe, sowie Vergleiche zwischen den einzelnen Berufsgruppen. 

Rund 2 Wochen später wurden die Mitarbeiter, ohne Beisein der Geschäftsleitung, in Workshops über die Ergebnisse der Befragung informiert. 
In diesen Workshops wurden anschließend die Schwerpunktthemen identifiziert, die Ursachen dafür analysiert und erste Ideen festgehalten, mit welchen Mitteln mögliche Belastungsfaktoren reduziert bzw. eliminiert werden können.

Anschließend wurden die Workshopergebnisse der Geschäftsleitung erläutert. In den nächsten 6 Monaten erarbeitete die Geschäftsleitung gemeinsam mit den Mitarbeitern fortlaufend Maßnahmen, um die eingangs definierten Ziele zu erreichen. 

Ergebnis

Folgende Maßnahmen wurden innerhalb von 6 Monaten erfolgreich umgesetzt.

  • Neustrukturierung einer abteilungsinternen wie auch abteilungsübergreifenden Regelkommunikation
  • Einführung einer Regelkommunikation mit jedem einzelnen Mitarbeiter in bestimmten Zeitabständen
  • Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter als Unterstützung im Vertretungsfall
  • Einführung einer 4-Tage-Woche bei einer besonders belasteten Berufsgruppe
  • Einführung eines Vertreterkonzeptes bei einer anderen Berufsgruppe - Zusätzliche Bildschirme an bestimmten Arbeitsplätzen
  • Neuanschaffung von Büromöbeln mit höhenverstellbaren Schreibtischen
  • Spezifizierung des Weiterbildungskonzepts für Berufsgruppen mit großem Fachkräftemangel - Gehaltsanpassungen
  • Durchführung von gemeinsamen Aktivitäten außerhalb der Betriebsgelände
  • Durchführung von spezifischen Gesundheitschecks.

Der gesamte Ablauf wie auch die Inhalte der Mitarbeiterbefragungen erfüllen die Anforderungen 
einer psychischen Gefährdungsbeurteilung.

Weitere Referenzen

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